25. Februar 2022

Pressemitteilung: Strassenumbennenung – Jetzt!



Die GRÜNE JUGEND Regensburg fordert eine rasche Umbenennung von Straßennamen mit rassistischer, kolonialistischer oder nationalsozialistischer Konnotation.

Die Debatte um die Umbenennung einiger Straßennahmen in Regensburg ist keine neue. Seit Jahren fordern verschiedene Stimmen aus der Zivilgesellschaft unter anderem die „Drei-M-Straße“ oder auch den „Karl-Freytag-Park“ umzubenennen. Die Koalition steht in der Pflicht, Straßennamen an die Lebensrealität der Regensburger:innen anzupassen. „Wenn ich als schwarze Person durch die Stadt laufe und jedes Mal diesen diskriminierenden Ausdruck lesen muss, frage ich mich ehrlich gesagt schon, ob Politik tatsächlich für alle Regensburger:innen Initiative ergreift, oder eben nur für die Mehrheit.“, sagt Nicolas Muje, Sprecher der GJ Regensburg. „Wir unterstützen deswegen den Vorschlag der Aktionsgruppe Straßenumbenennung, den Namen der ‚Drei-M-Straße‘ in ‚May-Ayim-Straße‘ zu ändern. Die afrodeutsche Dichterin, Erziehungswissenschaftlerin und Logopädin May Ayim wohnte während ihres Studiums in den 1980er Jahren in Regensburg. Sie engagierte sich in der antirassistischen und in der feministischen Bewegung und war 1985 eine der Gründer*innen der „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland“. Es täte Regensburg gut, im Zuge der Aufarbeitung seiner kolonialen Vergangenheit dieser wichtigen Frau eine Straße zu widmen.“, fügt er hinzu.

Der unserer Meinung nach dringend notwendige Prozess, problematische Straßennamen zu erkennen und in der Folge umzubenennen, ist von der CSU sehr lange blockiert worden. Die Frage der Umbenennungen sollte in einer Fachkommission geklärt werden, auf deren Einsetzung eigentlich schon alle eingestellt waren. Dennoch ließen es sich die Konservativen nicht nehmen, den Prozess mit einem eigenen Vorschlag ad absurdum zu führen. „Die Forderung den Karl-Freytag Park in Hildegard Anke Park umzubenennen ist schon allein deswegen absurd, da eine Benennung nach noch lebenden Persönlichkeiten nicht gestattet ist.Damit wird der notwendige Prozess nur unnötig in die Länge gezogen. Außerdem spricht es Bände, dass die CSU sich erst dafür interessiert problematische Straßennahmen umzubennen,wenn in Zukunft eine CSU-Politikerin dem Park seinen Namen geben soll. Das zeigt, dass es der CSU in Wahrheit nicht um die Sache geht, sondern um parteipolitisches Kalkül, und das kritisieren wir als GRÜNE JUGEND Regensburg aus schärfste. „, macht Nicolas Muje deutlich. Felicia Telschow, Mitglied des Vorstands der GJ Regensburg ergänzt: „Die Stadt sollte sich an die Empfehlung des von ihr selbst 2017 in Auftrag gegebenen Gutachtens zur Regensburger Erinnerungskultur halten: Sie sollte schnellstmöglich eine Fachkommission einrichten, die alle Straßennamen überprüft und dann die für unsere städtischen Debatten notwendigen historischen Informationen bereitstellt. Wir von der Grünen Jugend freuen uns auf eine breite kritische Diskussion über die Straßennamen in Regensburg, an der möglichst viele zivilgesellschaftliche Akteure und der Integrationsbeirat beteiligt werden sollten.“



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